Die drei Säulen der Osteopathie

Der strukturellen Osteopathie

Mit dieser Säule fing alles im 17. Jahrhundert an. Aus dieser ersten Säule baut sich auch der Name Osteopathie auf. Osteo - steht für Knochen, Pathie - steht für das Krankhafte. In dieser Säule konzentriert man sich auf Gelenke, Muskeln, die Wirbelsäule und Nerven, ähnlich der Physiotherapie. Der Unterschied zur Physiotherapie ist, dass Osteopathen Techniken zusätzlich lernen, die die bindegewebigen Hüllen der Muskeln (Faszien) betreffen und die embryologische Entwicklung der Körperabschnitte berücksichtigen und in die Behandlung mit einbeziehen. Außerdem lernt ein Osteopath mechanische und neurogene Zusammenhänge zwischen Beschwerden in der Wirbelsäule und in den inneren Organen.

Die craniosacrale Osteopathie

Diese Säule steht für die mechanische und funktionelle Verbindung des Kopfes mit dem Rücken, Becken und über die Nerven mit den Organen.

Cranio – steht für Kopf, Sacrale – steht für Becken. Dazwischen liegt die Wirbelsäule mit dem Rückenmark und der Rückenmarkshaut. Durch diesen mechanischen Zusammenhang können Beschwerden am unteren Rücken mit Beschwerden am Kopf zusammenhängen. Denn vom Rückenmark treten Nerven zur Versorgung unserer Extremitäten und Organe aus, wodurch wir auch hier einen mechanischen und funktionellen Zusammenhang haben.

Im Schädel liegt das Gehirn, welches von Gehirnflüssigkeit umgeben ist. Diese Flüssigkeit produziert das Gehirn selber in seinen Hohlräumen (= Ventrikel). Außerdem ist das Gehirn über Gehirnhäute mit den Schädelknochen verbunden. Da, wo sich die Häute am Schädel festhalten, haben wir sog. Schädelnähte. Unser Schädel besteht aus mehreren Knochen, die nach der Geburt zusammenwachsen. Zwischen Schädelnaht und Gehirnhaut verlaufen die Venen unseres Gehirns, die durch Öffnungen zwischen den Schädelknochen unseren Kopf verlassen.
Zusätzlich ziehen durch die Schädelnähte noch Nerven, deren Versorgungsbereich u.a. von der Kopfregion über den Magen bis zum Darm reicht. Wenn diese durch Druck in den Schädelnähten irritiert werden, hat das Auswirkungen auf die Organe.
Die Beweglichkeit der Schädelknochen, sowie die Durchtrittsöffnungen für die Gefäße und Nerven an den Schädelnähten ertastet und behandelt ein Osteopath.

Die viszerale Osteopathie

Diese Säule betrifft die Untersuchung und Behandlung von der Bewegung der Organe.

Unsere Organe liegen u.a. in der Bauchkapsel unterhalb der Lunge. Durch die Atmung bedingt hebt und senkt sich das Zwerchfell. Damit das Zwerchfell genug Platz hat sich nach unten bewegen zu können, müssen sich die Organe in der Bauchkapsel etwas bewegen.

Zusätzlich bewegt sich der Darm für den Transport der Nahrung und das Herz für den Herzschlag und den Transport des Blutes.

Die Organe sind durch Bänder am Brustkorb und Becken aufgehängt. Wenn sich nun der Mensch bewegt, bewegt sich der Brustkorb, die Rumpfmuskulatur und das Becken. Die Organe müssen dieser Bewegung des Rumpfes folgen und zulassen. Jedes Organ besitzt auch Muskelschichten, die sich verspannen können und dadurch die Bewegung einschränken können.